Warum Videos mehr Reichweite generieren und was Sie dafür tun können

Ohne Reichweite gibt es keinen Erfolg. Sie können das beste und innovativste Produkt auf dem Markt haben – wenn die Leute nicht davon erfahren, wird es auch niemand kaufen!

Videos gelten als einer der effektivsten Wege, um an Reichweite zu kommen. Und die Zahlen geben ihnen recht: Milliarden Videoplattform-Nutzer können sich schließlich kaum irren, und selbst die Suchmaschinen zeigen inzwischen immer mehr Videoergebnisse.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wieso Videos so ein mächtiges Werkzeug sind. Woher kommt diese Reichweite? Was haben Videos anderen Inhalten voraus? Warum mögen wir Videos überhaupt? Außerdem geben wir Ihnen einige Tipps an die Hand, mit denen Sie der Verbreitung Ihrer eigenen Videos auf die Sprünge helfen können.

Videos verursachen immer mehr Traffic. 2019 gingen fast 61 Prozent des weltweiten Downstream-Traffics auf das Streaming von Videos!

Quelle: Sandvine Global Internet Phenomena Report Q3 2019, S. 6

Inhaltsverzeichnis

Videos im Marketing und in den Social Media

Videos verfügen über einzigartige Qualitäten: Sie ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich, halten sie länger und sind besser darin, die gewünschten Informationen langfristig im Gedächtnis zu verankern. (Wie genau das funktioniert, erfahren Sie im letzten Kapitel.) Darin liegt ein enormes Potenzial, denn letztendlich wollen Marketer ja genau das: Informationen vermitteln und die Leute damit zur gewünschten Aktion bewegen. Wie genau schaffen Videos es also, plattformübergreifend Reichweite generieren?

Wie entsteht Reichweite?

Zuerst einmal muss zwischen organischer und bezahlter Reichweite unterschieden werden. Was bezahlte Reichweite ist, liegt auf der Hand: Der Besitzer einer Seite zahlt, damit sein Beitrag einer bestimmten Anzahl von Usern angezeigt wird. Auf diese Weise ist sicher, dass der Betrag Klicks und Views bekommt – allerdings buchstäblich zu einem Preis. In den letzten Jahren hat die Bedeutung bezahlter Reichweite stetig zugenommen, allerdings wird sie von einigen Nutzern auch kritisch beäugt. Gerade aus dem Social Seeding (einer Methode, mit der Videos viral gemacht werden sollen) sind Werbeanzeigen aber kaum wegzudenken.

Organische Reichweite hingegen entsteht, indem Nutzer einer Seite folgen oder einen von anderen Nutzern geteilten Beitrag sehen. Im Idealfall geht ein Beitrag viral, wird also massenhaft geteilt und findet dementsprechend viele Zuschauer. Für den Erfolg der Marke und des Unternehmens ist die organische Reichweite äußerst wertvoll, da sie kostenlos ist – allerdings ist sie auch schwerer zu beein­flussen. Denn nicht alle Beiträge werden dem Nutzer auch tatsächlich angezeigt! Welche in seinem Feed erscheinen, entscheiden verschiedene Algorithmen, die sich von Plattform zu Plattform unterscheiden und nur schwer zu durchblicken sind. Daher muss bei der Strategieentwicklung für jede einzelne Plattform berücksichtigt werden, welcher Algorithmus hier verwendet wird.

Das Medium Video wirkt sich auf beide Arten von Reichweite positiv aus: Gegen Bezahlung eingeblendete Artikel werden zwar einer bestimmten Zielgruppe angezeigt, doch deren Interesse an Werbeanzeigen ist trotzdem nicht immer groß. Während Texte und Bilder dann gerne einmal ignoriert und übersprungen werden, ist das bei Videos deutlich seltener der Fall. Seine wahren Stärken spielt das Video allerdings auf der Suche nach organischer Reichweite aus: Kein Content-Format weist eine so hohe Interaktionsrate auf wie Videos, und genau diese Interaktionen sind unverzichtbar für eine gute Reichweite und Sichtbarkeit!

Videos kennen keine Altersgrenzen

Die Anziehung von Videos wirkt über alle Altersgruppen hinweg. Dass das jüngere Publikum gerne Videos ansieht, ist hinlänglich bekannt. Plattformen wie TikTok erleben schließlich nicht grundlos einen Boom. Doch auch ältere Nutzer sehen sich gerne Videos an: Eine Studie aus dem Jahr 2017 aus dem B2B-Bereich zeigte gar, dass 37 Prozent aller Befragten über 40 einen Lieblingsinfluencer hatten! Auch der MedienVielfaltsMonitor 2019 zeigt, dass die Online-Medien bei der Meinungsbildung längst das Fernsehen überholt haben – und zwar in allen Altersgruppen unter 50. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Videos sich in beinahe allen Altersgruppen positiv auf die Reichweite auswirken, solange die Inhalte nur der jeweiligen Gruppe entsprechend gestaltet sind.

Videoreichweite, Social Media und ihre Algorithmen

Ein klassisches Anwendungsgebiet für Videos sind die Social Media. Im Idealfall ermöglichen sie es, mit relativ geringem Kostenaufwand eine Vielzahl von Fans, Followern und letztendlich Kunden zu gewinnen. Natürlich werden nicht alle Follower direkt zur Tat schreiten und die Produkte einer Marke kaufen, der sie folgen. Doch dafür funktionieren die Social Media wie ein Lesezeichen: Durch regelmäßige Beiträge werden die Follower immer wieder an die Existenz des Unternehmens erinnert, bauen Vertrauen auf und erleben das Unternehmen als Experten auf seinem Gebiet. Und ganz nebenbei bleiben sie auf dem aktuellen Stand, was dessen Angebote und Kampagnen angeht. Genau das ist auch das Ziel der meisten Kanäle. Was Videos damit zu tun haben? Sie werden gegenüber anderen Beiträgen deutlich bevorzugt, und das von den Zuschauern und Algorithmen gleichermaßen.

Bei den Nutzern ist die Sache klar: Wie bereits eingangs erwähnt, erreichen und binden Videos die Aufmerksamkeit der Leute besonders gut. Im schnelllebigen Umfeld von Social Media wirkt sich der Aufmerksamkeitsvorteil von Videos noch viel stärker aus, denn hier werden die Nutzer mit Posts und Storys förmlich erschlagen und es braucht starke Reize, um ihr Interesse zu gewinnen. Videos werden zudem öfter geteilt und erhalten dadurch eine größere Reichweite.

Doch auch die Plattformen selbst geben Videos den Vorzug. Denn sie behandeln keineswegs alle Beiträge gleich! Hier kommen wieder die bereits erwähnten Algorithmen ins Spiel. Sie bewerten Videos aus mehreren Gründen positiv. Zum einen erhöhen Videos die Verweildauer auf der Plattform, was für diese natürlich vorteilhaft ist und vom Algorithmus deshalb positiv gewertet wird. Zum anderen sortieren Plattformen wie Instagram ihre Beiträge schon lange nicht mehr chronologisch, sondern nach Relevanz – und die misst der Algorithmus in erster Linie an den Interaktionen unter einem Beitrag. Und hier glänzen Videos: Sie weisen eine Engagement Rate von 1,87 Prozent auf, während Fotoposts nur 1,11 Prozent liefern. Das Ergebnis: Videoposts machen dort inzwischen 21 Prozent aller Feed Posts aus.

Die wichtigsten Plattformen: Eine kurze Übersicht

Für den Erfolg des Video Marketings ist entscheidend, dass die richtigen Plattformen zum Einsatz kommen. Nur dort, wo sich die Zielgruppe tummelt, kann ein Beitrag sein volles Potenzial entfalten. Welche Plattformen eignen sich also für welche Zwecke? Hier ist eine kurze Beschreibung der wichtigsten Social-Media-Plattformen:

Facebook

Mit 44 Millionen deutschsprachigen Nutzern ist Facebook nach wie vor der Platzhirsch auf dem Markt und deckt dabei von allen Plattformen die breiteste Altersspanne ab – auch wenn es mittlerweile in den jüngeren Zielgruppen kräftig verliert. Unternehmen und Marken sind hier besonders häufig vertreten. Das macht Facebook zu einem echten Allrounder, bei dem allerdings eine große Konkurrenz herrscht. Wer hier seine Zielgruppen erreichen und Fans gewinnen will, muss auf die genau steuerbaren Ads zurückgreifen und interessanten und abwechslungsreichen Content bieten, der möglichst viel Engagement erzielt. Durch die hohe Verbreitung eignet sich Facebook auch gut für das Seeding, also das gezielte Platzieren von Inhalten in der Hoffnung, dass diese viral gehen.

Instagram

Instagram, das inzwischen ebenfalls zu Facebook gehört, legt seit Jahren einen starken Aufstieg hin und ist insbesondere bei jüngeren, trendbewussten Zielgruppen äußerst beliebt. Als visuelle Plattform mit einem Fokus auf Fotos und neuerdings auch Videos ist Instagram ideal für Unternehmen geeignet, die ihre visuellen Produkte an den Mann bringen oder einen Lifestyle mit ihrer Marke verknüpfen wollen. Um Follower zu gewinnen, ist vor allem hochwertig produzierter Content und der Einsatz der richtigen Hashtags in der Beschreibung nötig. Außerdem ist ein geeignetes Vorschaubild für die Fotoplattform unverzichtbar. Auch Instagram Storys sind ein guter Weg, die User zu erreichen.

LinkedIn

Diese Plattform ist der erste Anlaufpunkt, wenn Sie mit Ihrer Kampagne Professionals oder Unternehmen ansprechen wollen. Auch Influencer sind hier zu finden. Als Business-zentrierte Plattform hat ein seriöses Auftreten hier höchste Priorität – was jedoch nicht heißt, dass der gebotene Content allzu dröge sein darf! Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier in abwechslungsreichem, informativem und interessantem Content, möglichst in mehreren Sprachen. Mit Slideshare und den neuen Virtual Life Events sind gleich mehrere interessante Möglichkeiten an Bord, um das Interesse der LinkedIn-Nutzer zu wecken.

Pinterest

Die virtuelle Pinnwand Pinterest ermöglicht es vorwiegend weiblichen Nutzern, Bilder und Videos zu „pinnen“, die wiederum auf eine externe Präsenz verlinken. Sie zieht damit vor allem jene an, die Inspiration suchen – zum Beispiel Kreative, Hand- und Heimwerker. Viele Nutzer suchen hier auch nach Ideen für ihre tägliche Garderobe, so dass sich auch Modeprodukte hier gut vermarkten lassen. Die Plattform eignet sich also nur für eine relativ spezifische Zielgruppe, die hier mit dem Upload von eigenem Content oder auch mit Anzeigen (den Promoted Pins) angesprochen werden kann. Trotz dieser Nischenlage kann Pinterest viel Traffic für die Unternehmensseite generieren!

Snapchat

Der Messenger Snapchat wird vorwiegend von Jugendlichen unter 19 genutzt, kann dort allerdings eine Verbreitung von gut 60 Prozent vorweisen. Die Nutzer können dort Bilder, Videos und Stories mit ihren Kontakten teilen, wobei die Beiträge nach einer vorgegebenen Zeit automatisch gelöscht werden. Besonders beliebt sind dabei die Filter, mit denen die Bilder versehen werden können. Für das Marketing ist Snapchat auf zwei Weisen interessant: Zum einen können hier Fullscreen-Ads geschaltet werden, zum anderen können die Follower über einen eigenen Kanal mit humorvollen Beiträgen, Contests und Stories aktiviert werden.

Tik Tok

Auch die Videoplattform TikTok bedient eine junge Zielgruppe: 69 Prozent der Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahren alt. In Deutschland sind es rund 5,5 Millionen Nutzer, die auf TikTok die aktuellen Hypes und Challenges verfolgen. Wer auf TikTok seine Zielgruppe erreichen will, braucht ein gutes Gespür für die aktuellen Trends. Dann stehen drei Methoden offen: Die Kooperation mit Influencern auf der Plattform, die Erstellung eines eigenen Kanals (über den sich zum Beispiel Challenges ins Leben rufen lassen) oder das Schalten von Ads.

YouTube: Viel Potential, viel Konkurrenz

Natürlich kommt kein Text über Videoreichweite um die Videoplattform schlechthin herum: YouTube. Aus der Hobbyplattform ist schon lange ein Gigant geworden, der mittlerweile die zweitgrößte Suchmaschine nach Google darstellt. Insbesondere jüngere Nutzer suchen häufig direkt bei YouTube nach Antworten, ohne überhaupt den Umweg über Google zu nehmen. Spätestens seit der Übernahme durch Google finden sich allerdings immer öfter auch YouTube-Videos direkt in den Google-Suchergebnissen.

Von allen Altersgruppen geliebt, von Unternehmen vernachlässigt

In Deutschland nutzen ganze 93 Prozent der unter 39-Jährigen regelmäßig YouTube! Selbst wenn man die 14- bis 69-Jährigen zusammenzählt, liegt der Wert noch bei 78 Prozent. Insgesamt nutzt fast ein Drittel aller Internetnutzer – rund 2 Milliarden Menschen! – auch YouTube. Wer sich hier gut positioniert, kann also enorme Menschenmengen erreichen. Trotzdem wird YouTube von vielen Unternehmen eher stiefmütterlich behandelt. Eine weltweite Umfrage unter über 4800 Marketern im Jahr 2019 ergab, dass nur 54 Prozent von ihnen YouTube einsetzen, während zum Beispiel Facebook auf 94 % kommt. Nur 5 Prozent von ihnen nannten YouTube als ihre wichtigste Plattform.

Dabei bietet YouTube gleich mehrere Möglichkeiten, seine Produkte an den Kunden zu bringen: Zum einen der klassische Upload von Videos, zum anderen das Schalten von Ads. Während Werbeanzeigen sich vor allem eignen, um kurzfristig die Aufmerksamkeit auf ein neues Produkt oder eine Dienstleistung zu lenken, ist ein eigener Kanal mit treuen Abonnenten die nachhaltigere Variante. In jedem Fall hat YouTube die längste Verweildauer von allen Plattformen und bietet damit viel Raum, das Vertrauen der Zuschauer zu gewinnen. Außerdem können Produkte hier direkt über (Affiliate) Links verkauft werden, ohne z. B. den Umweg über die Bio nehmen zu müssen.

YouTube gehorcht seinen eigenen Gesetzen

Allerdings gilt es hierbei beachten, dass YouTube sich in der Handhabung deutlich von den üblichen Social Media unterscheidet: Auch wenn noch nicht viele Unternehmen einen eigenen Kanal haben, schläft die Konkurrenz nicht. Da das Medium Video hier natürlich nicht reicht, um sich aus der Masse hervorzuheben, braucht es eine gute Strategie bei der Kanalerstellung und eine gute SEO-Optimierung jedes einzelnen Videos – einschließlich Titel, Untertitel, Thumbnail und Beschreibung. Es ist wichtig, YouTube als eine Suchmaschine für Videos mit einem entsprechenden Algorithmus zu begreifen und als solche zu behandeln. Wer die Plattform richtig zu nutzen weiß, profitiert allerdings von einer enormen Reichweite und den Vorteilen einer aktiven YouTube-Community, die seine Inhalte in die Welt hinausträgt.

Wie sorge ich dafür, dass meine Videos sich auch gut verbreiten?

Nun geht es also ans Eingemachte: Sie wollen ein Video produzieren (lassen) und natürlich wünschen Sie sich, dass es Ihnen viel Reichweite und neue Kunden beschert. Doch wie kann es sein, dass einige Videos massenhaft verbreitet werden und andere ungesehen untergehen? Natürlich können auch wir Ihnen keine Garantie geben, dass Ihr Video viral geht. Selbst gezielte Seeding Kampagnen können das nicht sicher bewerkstelligen. Trotzdem gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die Sie beeinflussen können und die einen entscheidenden Einfluss auf Ihre Sichtbarkeit haben:

Kennen Sie Ihre Zielgruppe und deren Interessen

Wenn sich Ihre Videos verbreiten sollen, müssen Sie damit den Nerv der Zeit treffen. Das geht nur, indem Sie sich auf dem Laufenden halten: Was bewegt Ihre Zielgruppe? Welche Hashtags liegen auf Instagram, Facebook und Co im Trend? Welche Themen werden aktuell häufig diskutiert, welche sind im Kommen? Eine Analyse des aktuellen Marktes gibt Aufschluss. Werfen Sie auch einen Blick auf die Konkurrenz, hier könnten sich gute Hinweise verbergen. Ja, das bedeutet einigen Rechercheaufwand, doch der lohnt sich. Gerade die Social Media sind von Haus aus kurzlebig, aktuelle Themen haben hier einen klaren Vorteil!

Befolgen Sie eine klare Strategie

Videos werden gerne angesehen, aber das macht sie nicht zum Selbstläufer. Hinter praktisch jedem erfolgreichen Video steckt viel Arbeit und Planung, die der User nicht sieht! Anstatt planlos vorzugehen, sollten Sie sich daher eine Strategie überlegen. Diese beginnt mit der Recherche von Themen und Zielgruppen, führt durch die Videoproduktion und endet noch lange nicht mit der Veröffentlichung Ihrer Posts und Storys. Es gibt vieles zu planen, bevor Sie zur Tat schreiten. Hier nur einige Beispiele:

    • Wer ist Ihre Zielgruppe? Was bewegt sie?
    • Was ist die Funktion Ihres Videos? Was wollen Sie damit erreichen?
    • Welche Netzwerke eignen sich für Ihre Zwecke?
    • Wie wollen Sie Ihren Content dort präsentieren? Welche Methoden sind für Ihre Zielgruppe geeignet?
    • Wie kombinieren Sie Ihr Video mit Ihren anderen Marketingmaßnahmen?

Das klingt nach viel, und das ist es auch. Aber nur wenn Sie bei der Videoerstellung von Anfang an einem Plan folgen und ein klar definiertes Ziel haben, können Sie das Optimum herausholen. Holen Sie sich bei Bedarf lieber professionelle Hilfe an Bord, um Ihre Ideen optimal durchzusetzen.

Achten Sie auf Bild und Ton

Keine Sorge, Ihr Video muss keine Hollywood-Maßstäbe erfüllen. Im Gegenteil: Videos in einer „handgemachten“ Optik werden von vielen Nutzern als charmant empfunden. Dennoch sind eine gefällige Optik und ein klares Bild wichtig! Mindestens ebenso entscheidend ist übrigens auch der Ton, der erstaunlich oft sträflich vernachlässigt wird. Doch Hand aufs Herz: Selbst das schönste Video wird ruiniert, wenn der dazugehörige Ton den Usern in den Ohren wehtut. Das Gesamtpaket muss stimmig sein.

Halten Sie es kurz und knackig

Die Schnelllebigkeit der Social Media haben wir ja bereits erwähnt. Daher dürfte es kaum verwundern, dass auch die Videolänge sich auf dessen Reichweite auswirkt! Denn die meisten Nutzer lassen sich hier einfach treiben und stoßen eher zufällig auf Ihre Videos. Die Bereitschaft, viel Zeit zu investieren, ist dann nicht gegeben. Wenn Sie wollen, dass Ihr Video in den Social Media sofort angesehen wird, sollte es daher möglichst kurz sein und am besten 4 Minuten nicht überschreiten. Bei TikTok sind Videos sogar auf maximal eine Minute begrenzt. In jedem Fall gilt: Die ersten paar Sekunden sind entscheidend! Auf YouTube fällt die Videolänge weniger ins Gewicht: Wer hier auf Ihr Video klickt, hat in aller Regel gezielt danach gesucht oder war zumindest bereits in demselben Themenbereich unterwegs. Hier dürfen Videos daher länger sein, sollten aber natürlich trotzdem einen sinnvollen Aufbau haben und einen Mehrwert bieten.

Finden Sie das richtige Timing

Wann Sie Ihr Video veröffentlichen, hat einen großen Einfluss auf dessen Reichweite. Auf den ersten Blick erscheint es logisch, den Zeitpunkt zu wählen, an dem die meisten User online sind, doch das ist nicht zwingend der richtige Weg. Denn zu dieser Zeit ist auch die Konkurrenz am aktivsten! Die ideale Zeit zum Posten liegt also nicht für alle Unternehmen gleich. Mit welcher Methode finden Sie also die beste Zeit für Ihre Beiträge heraus? Hierfür werfen Sie am besten einen Blick in Ihre Analysetools, um auf jeder Plattform zu überprüfen, wann Ihre Beiträge die meisten Interaktionen aufweisen. Diese Zeit sollten Sie als Veröffentlichungszeit anstreben! Berücksichtigen sie dabei Faktoren wie die Altersdemografie Ihrer Zielgruppe.

Wichtiger Hinweis: Vergessen Sie nicht, regelmäßig neuen Content zu liefern und Präsenz zu zeigen. Andernfalls gerät Ihr Kanal selbst bei Abonnenten schnell wieder in Vergessenheit und die Views gehen in den Keller.

Setzen Sie auf Optimierungen und Hashtags

Um ein volles Potential auszuschöpfen, braucht Ihr Video auch eine entsprechende Suchmaschinenoptimierung. Ja, SEO macht auch vor Videos nicht Halt! Das gilt insbesondere für YouTube, aber in geringerem Umfang auch für Facebook, Instagram, Snapchat und Co. Sie alle verfügen über Funktionen, um Ihre Beiträge zu optimieren. Versehen Sie Ihr Video bzw. Ihr Posting daher mit einem aussagekräftigen Titel, der in wenigen Worte alle wichtigen Inhalte abbildet. Ergänzen sie diese Informationen mit einer Beschreibung und nicht zuletzt mit geeigneten Hashtags, und Sie sind auf einem guten Weg.

Laden Sie in den Social Media zudem nach Möglichkeit native Videos hoch, statt sie bloß über einen YouTube-Link einzubinden. Native Videos werden den Zuschauern sehr viel häufiger angezeigt!

Zu guter Letzt ist insbesondere auf YouTube (aber auch auf Plattformen wie Instagram) ein gutes Titelbild entscheidend. Es liefert den ersten Eindruck zu Ihrem Video – und der ist bekanntlich entscheidend! Ihr Titelbild entscheidet darüber, ob die Nutzer an Ihrem Video vorbeiscrollen oder ob es ihren Blick einfängt. Unser Tipp ist deshalb: Erstellen Sie ein Vorschaubild, das den Videoinhalt möglichst genau abbildet und dem User schon vor dem ersten Klick eine klare Vorstellung vermittelt, was ihn erwartet! Greifen Sie auf keinen Fall auf die automatisch erstellten Thumbnails zurück, sondern investieren Sie die Zeit, um ein klares, ansprechendes und lebendiges Titelbild zu erstellen.

Liefern Sie interessanten Content

Videos werden nur zu Ende angesehen und geteilt, wenn sie etwas Interessantes bieten. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Video überrascht, berührt, informiert, zum Nachdenken anregt, amüsiert, vielleicht sogar polarisiert. Und das im Idealfall bereits in den ersten Sekunden! Wagen Sie ruhig etwas, denn langweiliger Content geht unter. Sehen Sie sich als Beispiel einfach einige viral gegangene Videos an: Sie alle haben gemeinsam, dass sie ihren Zuschauer auf die ein oder andere Art überraschen oder bewegen! Gerade bei informativen Videos ist es außerdem wichtig, dass sie dem Nutzer einen tatsächlichen Mehrwert bieten. Liefern Sie also schlüssige Erklärungen und praktische Tipps und Hinweise, um die Zuschauer zum Teilen zu motivieren. Umreißen Sie auch in der Beschreibung, was es in dem Video zu lernen gibt.

Vergessen Sie niemals das Storytelling

Selbst das kürzeste Video muss einer gewissen Dramaturgie folgen: Es braucht eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss, genau wie in einem Blockbuster, Buch oder Theaterstück. Zahlen und Fakten sind zwar wichtig und helfen uns, Dinge zu begreifen – damit wir sie wirklich verinnerlichen, brauchen wir aber einen Kontext dazu, eine Geschichte. Erinnern Sie sich zum Beispiel an den Geschichtsunterricht in der Schule: Was funktionierte besser? Jahreszahlen schlicht auswendig zu lernen oder die dazugehörigen Ereignisse „lebendig“, im Kontext ihrer Zeit zu betrachten? Unser Tipp: Stellen Sie sich Ihr Video wie einen Spielfilm im Miniaturformat vor, mit einem waschechten Spannungsbogen und allem, was dazugehört.

Benutzen Sie Untertitel

Selbst wenn sich Ihr Video nur an ein lokales Publikum richtet, sind Untertitel eine gute Idee. Denn viele User nutzen die sozialen Netzwerke mobil und können bzw. wollen dabei nicht immer den Ton einschalten. Untertitel ermöglichen es auch diesen Nutzern, Ihr Video anzusehen und seine Inhalte zu verstehen.

Noch besser ist es, wenn Sie zusätzlich zu den deutschen auch noch Untertitel in anderen Sprachen einrichten – so können Sie auch fremdsprachige Nutzer abholen und Ihre Reichweite deutlich erweitern. Zudem werden die Untertitel genau wie der Titel von den Netzwerken ausgelesen und zur Indexierung genutzt, so dass Videos, die Untertitel besitzen, eher in den Suchergebnissen auftauchen.

Schaffen Sie Interaktion

Vor allem in Facebook kann es schnell passieren, dass Ihre Beiträge (auch jene mit Videos) nicht jedem Ihrer Fans auch in dessen Feed angezeigt werden. Die Gründe dafür haben wir oben bereits erläutert. Wenn Sie wollen, dass Ihr Beitrag gesehen wird, müssen Sie für Interaktionen sorgen! Am besten erreichen Sie das, indem Sie die Zuschauer zum Kommentieren anregen: Fragen Sie nach der Meinung Ihrer Follower, nach Gedanken und Anregungen. Der gute alte Call to Action bewirkt noch immer wahre Wunder: Sagen Sie dem Zuschauer, was er tun soll, und die Chancen stehen gut, dass er es umsetzen wird! Bringen Sie Ihren Call to Action ruhig im Video und in dessen Beschreibung unter.

Wann immer möglich, sollten Sie sich außerdem als Unternehmen selbst an Konversationen beteiligen. Den Usern gefällt es, mit Ihrer Marke zu interagieren, statt nur passiv zu folgen. Sie freuen sich über eine freundliche Antwort oder einen Tipp zum Produkt. Nutzen Sie das! Sie verbessern damit nicht nur die Engagement Rate, sondern auch das Image Ihres Unternehmens und präsentieren sich als erreichbar und kundennah. Außerdem können Sie in solchen Gesprächen eine Menge über Ihre Zielgruppe lernen und dieses Wissen nutzen, um ihre nächsten Videos noch besser darauf abzustimmen.

Ein Blick in die Psyche: warum Videos einfach interessanter sind

Um wirklich zu verstehen, woher die menschliche Begeisterung für Videos kommt, müssen wir ein wenig tiefer gehen. Zum Abschluss wollen wir deshalb noch einen kurzen Ausflug in die menschliche Psyche unternehmen. Welche Faktoren erklären unsere Leidenschaft für das bewegte Bild?

Der Mensch ist von Natur aus audiovisuell veranlagt

Ja, tatsächlich: Das Interesse an Videos liegt uns in den Genen! Denn aus evolutionärer Sicht war es viele Jahrtausende lang überlebenswichtig, unerwartete Bewegungen und Geräusche blitzschnell zu erkennen und darauf zu reagieren. Heute müssen wir uns zwar nicht mehr davor fürchten, plötzlich einem hungrigen Raubtier zu begegnen – die audiovisuelle Veranlagung ist aber geblieben und äußert sich jetzt eben darin, dass Videos beim Surfen durch das Internet viel eher unser Interesse wecken als Bilder oder Texte. Was sich bewegt, interessiert uns!

Wir haben es gerne bequem

Der zweite Grund für den Erfolg des Videos erscheint auf den ersten Blick fast zu einfach. Wir lassen uns einfach gerne unterhalten! Ob während des Arbeitstages oder nach Feierabend: Die meisten Nutzer lassen sich lieber berieseln, als aktiv Energie in das Lesen und Verstehen eines Textes zu investieren. Unser Gehirn denkt eben nach wie vor in Gedanken und Gefühlen und ein Video nimmt ihm zumindest teilweise die Arbeit ab, diese selbst zu produzieren. Wenn das Zuschauen dann auch noch Spaß macht, ist der Internetnutzer gerne bereit, in seinem alltäglichen Treiben ein paar Minuten innezuhalten, um sich ein Video anzusehen.

Wir können uns Dinge besser merken, wenn mehrere Sinne angesprochen werden

Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass Informationen besser im Gedächtnis bleiben, wenn sie mit verschiedenen Sinnen aufgenommen werden. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Verknüpfungen im Gehirn sich dann gegenseitig verstärken und das Gelernte dadurch besser in Erinnerung bleibt.

Erinnern Sie sich zum Beispiel an das Vokabelnlernen in der Schule: Wissen Sie noch, wie langwierig und uneffektiv es ist, die Begriffe einfach nur zu lesen und auswendig zu lernen? Dagegen fällt das Lernen viel einfacher, wenn Sie ein Bild zu dieser Vokabel bekommen, sie hören, aussprechen, mit einer Handlung oder mit einem Kontext verbinden. Genau das ist der Effekt, von dem wir hier sprechen: Durch die zusätzlichen Verknüpfungen fällt es dem Gehirn leichter, das abstrakte Wort zu begreifen und zu verinnerlichen. Und genau dieses Prinzip ist es auch, das Videos so effektiv darin macht, Wissen zu vermitteln.

Videos lassen uns mitfühlen und Geschichten machen uns glücklich

Der Mensch ist ein empathisches Wesen, er kann gar nicht anders. Wenn wir die Emotionen anderer sehen, verarbeitet unser Gehirn das sogar ungefähr so, als wären es unsere eigenen – wir fühlen buchstäblich mit. Um diese Reaktion auszulösen, braucht es nicht einmal eine reale Begegnung. Auch ein Video lässt uns mitfühlen, vor allem dann, wenn es einen sympathischen Protagonisten und eine interessante Geschichte bietet. Außerdem schüttet der Körper Wohlfühlhormone aus, wenn wir einer Geschichte lauschen. Deshalb ist ein gutes Storytelling auch so wichtig!

Emotionen verstärken Erinnerungen

Emotionen sorgen nicht nur dafür, dass wir Videos besonders intensiv wahrnehmen – sie wirken auch wie ein Trägermaterial für Erinnerungen. Schuld daran ist ein kleiner, aber wichtiger Teil des Gehirns: Die Amygdala. Eine ihrer Aufgaben ist es, Gefühle mit Situationen oder Erinnerungen zu verknüpfen und diese Verknüpfungen für die Zukunft zu speichern. Damit hilft sie uns zum Beispiel, gefährliche Situationen wiederzuerkennen und zu vermeiden. Sie ist aber auch der Grund dafür, dass emotionale Videos sich besonders gut ins Gedächtnis einprägen und mit ihnen alle Informationen, die darin transportiert wurden.

Wir helfen Ihnen weiter!

Sie sehen: Hinter dem Erfolg der Videos steckt nicht nur Psychologie, sondern auch eine Menge Wissen und Arbeit. Falls Sie ein professionell erstelltes Video oder eine helfende Hand beim Marketing suchen, sind Sie hier bei Verklickern genau an der richtigen Adresse! Schauen Sie sich doch einmal bei unseren Referenzen um und überzeugen Sie sich selbst. Wir würden uns freuen, mit Ihnen gemeinsam das perfekte Video für Ihre Zwecke zu entwickeln!

Sie wollen mehr wissen? Kein Problem: Hier haben wir eine Reihe interessanter Quellen und Artikel gesammelt. Alle sind vom Jahr 2019 oder jünger, also auf dem aktuellen Stand!

Studien und Reports

Digital 2020: Die „Digital 2020 Global Digital Overview“-Studie von We are Social und Hootsuite liefert interessante Einblicke in die digitalen Entwicklungen rund um den Globus: Von der Internetversorgung bis hin zur Nutzung einzelner Social Media.

MedienGewichtungsStudie 2019-I: Welche Reichweite haben verschiedene Online-Dienste (von der Suchmaschine bis zu Social Media) in Deutschland und wofür werden sie genutzt? Welche Rolle spielen sie für die Informationssuche und die Meinungsbildung? Darum geht es in dieser umfassenden Studie der Medienanstalten.

MedienVielfaltsMonitor 2019-I: Der jährliche Vielfaltsbericht der Medienanstalten setzt sich ausführlich mit der Mediennutzung und Meinungsbildung über verschiedene Kanäle auseinander. Hier lässt sich viel über die Einstellung der Deutschen (und vor allem der verschiedenen Altersgruppen) zu verschiedenen Medien erfahren.

Sandvine Global Internet Phenomena Report Q3 2019: Diese Studie geht auf die globalen Entwicklungen und Trends rund um die Digitalisierung ein.

2020 Social Media Marketing Industry Report: Dieser jährliche Report geht ausführlich auf die Entwicklungen der Social Media, ihre Bedeutung im B2B und B2C-Kontext und auch die Bedeutung von Ads ein.

Artikel und Statistiken

https://www.facebook.com/help/285625061456389?helpref=uf_permalink

https://databox.com/improve-average-time-on-page

https://www.youtube.com/intl/de/about/press/

https://www.business-wissen.de/artikel/schlauer-werden-tipps-fuer-schnelles-und-effizientes-lernen/

https://www.futurebiz.de/artikel/social-native-facebook-videos-2019/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/603805/umfrage/erwartetes-wachstum-des-digitalen-werbemarktes-in-deutschland/

https://www.statista.com/statistics/830439/online-video-services-users-age-group-germany/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/866624/umfrage/digitale-bereiche-als-top-prioritaeten-in-unternehmen-weltweit/

Fachliteratur

Bastian Sens: Das Online-Marketing-Cockpit. Korrigierte Fassung 2019.

Christian Tembrink: Verkaufspsychologie im Onine-Marketing. 2020.

Jens Uwe Pätzmann und Anja Busch: Storytelling mit Archetypen. 2019.

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