Facebook-Videos für mehr Reichweite – Part 1: Die Basics

Ist Facebook-Reichweite heute überhaupt noch etwas wert? Die klare Antwort! Ja! Denn nach wie vor ist Facebook eine der wichtigsten Social-Media-Plattformen. Alleine in Deutschland konnte es Anfang 2024 23,9 Millionen Nutzer verzeichnen – insgesamt lassen sich 30,8 Prozent der deutschen Internetnutzer dort mit Ads erreichen! 

Daher dürfte es niemanden verwundern, dass Facebook für viele Unternehmen einer der wichtigsten Kanäle im Social Media Marketing ist. Doch diese Tatsache bedeutet auch eine enorme Konkurrenz, gegen die zu bestehen gerade für kleinere Unternehmen nicht einfach ist. Wer hier neue Fans finden und Reichweite generieren will, muss sich ins Zeug legen! Dieser Artikel soll dir eine Übersicht darüber geben, wie du Facebook-Reichweite mit Videos erzeugst – und was dahinter steckt.

Wen erreicht man auf Facebook?

Ein großer Vorteil von Facebook ist die Vielfalt seiner Nutzer – hier sind Personen aller Altersklassen vertreten, auch wenn der Altersschnitt tendenziell steigt. Leider fehlen spezifische Daten für Deutschland, da Facebook seine Nutzerdaten nicht weiter als bis auf die europäische Ebene aufschlüsselt. Dennoch ist aus Studien einiges über die deutschen Facebooknutzer bekannt:

  • Deutsche Facebooknutzer sind im Schnitt 33 Jahre alt. 
  • Das Geschlechterverhältnis ist insgesamt ausgewogen.
  • 96% der Facebooknutzer besuchen die Seite von einem mobilen Gerät aus.
  • Die jüngeren Facebooknutzer sind häufig auch auf Instagram, TikTok und Snapchat zu finden. Ältere Nutzer finden sich zusätzlich oft auf LinkedIn.
Facebook Reichweite ist noch immer entscheidend.

Videos bei Facebook: Arten und Bedeutung

Videos haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil von Facebook entwickelt. Unternehmensseiten und Privataccounts nutzen sie gleichermaßen, um ihre Botschaften an den Mann zu bringen. Facebook selbst unterscheidet mehrere Arten von Videos:

  • Feed Videos, die direkt im Feed des Nutzers erscheinen. Das sind die “klassischen” Facebook-Videos!
  • Live-Videos, die in Echtzeit gestreamt werden,
  • Stories, die nur für 24 Stunden sichtbar sind,
  • Facebook Reels, die maximal 90 Sekunden lang und meistens besonders unterhaltsam sind und
  • In-Stream-Videos, die als Werbeanzeige in anderen Videos eingeblendet werden.

Diese verschiedenen Formen werden von Facebook und auch von den Usern sehr unterschiedlich behandelt, was bei der Planung einer Videokampagne auf Facebook unbedingt berücksichtigt werden sollte. Live-Videos erzielen zum Beispiel oft viele Interaktionen – kein Wunder, schließlich können die Zuschauer hier direkt mit dem Creator kommunizieren. Sie werden von Facebook außerdem bevorzugt, wenn die Beiträge vom Algorithmus für den User gefiltert werden. Versuchst du hingegen, ein extern (etwa bei YouTube) hochgeladenes Video zu verlinken, ist das Gegenteil der Fall: Verlinkte Videos werden vom Algorithmus oft abgestraft und sollten deshalb für Unternehmen die letzte Wahl sein. 

Ideal ist es natürlich, die verschiedenen Dateitypen miteinander zu kombinieren. So können Stories eine wertvolle Ergänzung zu Feed-Postings darstellen, zum Beispiel, um auf aktuelle Aktionen hinzuweisen. Denn Stories werden dem Nutzer separat von seinem normalen Feed angezeigt und fallen dadurch eher ins Auge! 

Unterwegs mal schnell auf Facebook schauen: Für die meisten User völlig selbstverständlich.

Was genau ist Reichweite bei Facebook?

Beginnen wir bei den Basics: Reichweite ist die Anzahl der Leute, die mit einem Beitrag erreicht werden. Hat ein Beitrag eine Reichweite von 1000, haben ihn also 1000 User gesehen. Facebook ermöglicht es auch, die Reichweite für einen bestimmten Zeitraum anzusehen – so kann der Eigentümer einer Seite beobachten, wie sich die Reichweite eines Beitrags entwickelt.

Achtung, Verwechslungsgefahr: Reichweite und Impressions sind zwei verschiedene Dinge! Während die Reichweite pro erreichter Person gerechnet wird, zeigen die Impressions an, wie oft ein Posting auf einem Bildschirm angezeigt wurde. Wenn derselbe Nutzer das Posting zweimal zu sehen bekommt, wird es also auch zweimal gezählt.

Generell unterscheidet Facebook zwischen zwei (eigentlich sogar drei) verschiedenen Arten von Reichweite, die sich nach der Art ihrer Entstehung richten:

  • Bezahlte Reichweite entsteht, indem Leute einen bezahlten Beitrag wie eine Werbeanzeige gesehen haben.
  • Organische Reichweite entsteht, indem User einen organischen Post in ihrem Feed gesehen haben.
    • Zu ihr gehört auch die virale Reichweite, die entsteht, wenn ein User Beiträge sieht, weil seine Freunde damit interagiert (sie zum Beispiel geliked oder kommentiert) haben. Die virale Reichweite wird separat gezählt! 

Hier lauert ein weiterer Stolperstrick: Die Summe der Reichweiten entspricht nicht zwingend der Summe der erreichten Personen! Denn dadurch, dass die einzelnen Arten von Reichweite getrennt berechnet werden, kann dieselbe Person mehrfach gezählt werden. In vielen Fällen dürfte die Anzahl der tatsächlich erreichten User also ein wenig geringer liegen. 

Interaktionen in Form von Likes, Reaktionen und vor allem Kommentaren spielen eine Schlüsselrolle für deine Reichweite.

Organische Reichweite vs. Bezahlte Reichweite

Bezahlte Reichweite in Form von Werbeanzeigen gewinnt stetig an Bedeutung. Manch einer sagt sogar, dass es überhaupt nicht mehr möglich sei, einen Kanal erfolgreich ohne Ads zu betreiben. So pauschal lässt sich das allerdings nicht sagen: Mit wirklich gutem organischem Content kann eine Seite auch heute noch viele Fans und Follower gewinnen. Am effektivsten bleibt allerdings die Kombination von organischem Content und Werbeanzeigen! Doch welche Vor- und Nachteile haben beide, insbesondere in Bezug auf Videos?

Paid Content:

Mit Werbeanzeigen lassen sich gezielt User ansprechen, die der Seite noch nicht folgen. Die Filterblase der eigenen Community wird also durchbrochen und neue User erfahren von der Unternehmensseite. Der Preis kann sich mit der Zeit allerdings summieren, auch wenn er sehr unterschiedlich ausfallen kann: Je nach Zielgruppe, Timing, Content und Konkurrenzdruck können die Kosten pro Klick mehr oder weniger hoch ausfallen. Videos haben sich bei Werbeanzeigen als besonders effektiv herausgestellt, weil sie die nötigen Informationen auf besonders unterhaltsame Weise und in kurzer Zeit vermitteln – was insbesondere bei einem Publikum, das nicht unbedingt Lust auf Werbung hat, vorteilhaft ist.

Organischer Content:

Der Vorteil von organischem Content ist klar: Es entstehen keine Kosten dafür, dass er den Usern angezeigt wird. Wer regelmäßig hochwertigen organischen Content produziert, bindet seine Follower damit langfristig an sich und schafft Markentreue – etwas, das mit Werbeanzeigen schwieriger zu bewerkstelligen ist. Damit organischer Content funktioniert, sind allerdings Interaktionen notwendig – und die erhalten nur interessante, unterhaltsame und abwechslungsreiche Beiträge.

Es hält sich außerdem hartnäckig das Gerücht, dass Accounts an organischer Facebook-Reichweite verlieren, wenn sie Ads genutzt und anschließend damit aufgehört haben. Dies stimmt nur halb: Es kann zwar tatsächlich vorkommen, dass die organische Reichweite mit dem Abbestellen der Ads etwas sinkt. Entgegen den Gerüchten hat das allerdings nichts mit einer Drosselung seitens Facebook zu tun, sondern schlicht mit der geringeren Kontaktfläche für virale Reichweite. Sprich: Wenn Ads geschaltet werden und die Nutzer damit interagieren, wird das deren Freunden angezeigt und als virale (also organische) Reichweite gerechnet. Ohne Ads fällt diese virale Reichweite weg, was sich eben als Abnahme der organischen Reichweite zeigt.

Facebooks AI-Algorithmus berücksichtigt unzählige Faktoren. Nicht alle davon können wir beeinflussen.

Facebook und sein Algorithmus: Der ewige Widersacher

Als Unternehmen auf Facebook ist das wichtigste Ziel, im Feed des Facebook-Nutzers aufzutauchen. Im Falle von bezahlten Werbeanzeigen ist das nicht allzu schwierig: Facebook bietet die Möglichkeit, die angepeilte Zielgruppe detailgenau anzugeben. 

Soll die Reichweite nicht bezahlt, sondern organisch zustande kommen, ist die Lage jedoch schwieriger! Denn über die Jahre sammeln sich beim typischen Facebook-Nutzer hunderte von Freunden und abonnierten Seiten an, die alle mehr oder weniger regelmäßig Inhalte posten – viel mehr Inhalte, als der Nutzer je lesen könnte. Hier kommt der ewige Widersacher des Social Media Marketing ins Spiel: der Newsfeed-Algorithmus. Seine Aufgabe ist es, die vielen Posts zu analysieren, für den User zu filtern und nur hochwertigen und relevanten Content in den Newsfeed zu lassen. Hier stehen bezahlte Posts natürlich gut da, ebenso Posts von Freunden und Familie. Es bleibt also nicht viel Raum für Unternehmensseiten, um mit ihrem organischen Content im Newsfeed zu erscheinen!

Hunderttausende Kriterien entscheiden über deine Reichweite

Nach welchen Kriterien entscheidet der Algorithmus also, welche Beiträge letztendlich beim User sichtbar werden? Über die Details ist wenig bekannt, weil Facebook die genauen Kriterien natürlich nicht bekannt gibt. Laut dem Hilfebereich für Unternehmen werden hunderttausende (!) von Signalen berücksichtigt. Dennoch sind einige Faktoren bekannt:

  • Viele Interaktionen mit dem Beitrag werden vom Algorithmus als Zeichen für Relevanz gedeutet. 
  • Auch die Interaktionen mit ähnlichen Inhalten in der Vergangenheit werden gewertet.
  • Die Art des Contents: Videos, Bilder und interaktiver Content wie Umfragen werden besser gewertet als reine Texte oder Links. 
  • Die Tageszeit
  • Das verwendete Gerät beim User
  • Die Qualität der Internetverbindung beim User

Nicht alle dieser Faktoren sind als Unternehmen beeinflussbar. Daher ist es umso wichtiger, die Hebel zu betätigen, die greifbar sind! Der Griff zum Video ist dabei nur einer von vielen Schritten. Damit der Videobeitrag Erfolg hat und viel Reichweite gewinnt, gibt es viele Stellschrauben, an du drehen kannst. 

Um die soll es aber in unserem nächsten Artikel gehen: Den DOs und DON’Ts für Ihre Facebook-Videos.

Möchtest du dich bis dahin schon rund um Erklärvideos für dein Unternehmen beraten lassen? Dann kontaktiere uns doch einfach – wir stellen die unsere Erfahrung im Social Media Marketing gerne zur Verfügung!

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